Wichtig ist uns, den Kindern ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit zu geben, damit sie ein gesundes Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein entwickeln können. Sie benötigen Liebe und Vertrauen, Wertschätzung und Anerkennung genauso wie die Befriedigung der Grundbedürfnisse Kleidung und Nahrung. Kinder brauchen Freiräume und Rituale. Regeln geben den Kindern Orientierung und damit Sicherheit. Dies ist die Grundlage für eine positive Entwicklung des Kindes. In unserer Arbeit beachten wir die ganzheitliche Förderung der Kinder und setzen dabei am individuellen Entwicklungsstand des einzelnen Kindes an. Jedes Kind erhält die Möglichkeit, seine eigenen Stärken einzubringen und eventuelle Schwächen auszugleichen. Die ganzheitliche Förderung beinhaltet die Selbst-, Sozial- und Sachkompetenz der Kinder. Die Natur kann von den Kindern nur richtig erforscht werden, wenn sie die Möglichkeit haben, diese mit allen Sinnen zu begreifen. Dieses kann zum Beispiel anhand eines Naturkreislaufes geschehen. Wir ermöglichen den Kindern diese Erfahrung, indem sie eine Pflanze einpflanzen und das gesamte Wachstum beobachten und bewusst erleben. Die Kinder dürfen selbst entscheiden, welche Pflanzen gesät bzw. gepflanzt werden, z. B. Kartoffeln, Kresse, Karotten, Sonnenblumen, Kürbisse… Durch das Pflegen der Pflanze lernen die Kinder die Bedeutung der Pflege und die Übernahme von Verantwortung. Als Höhepunkt ernten die Kinder die reifen Früchte, die dank ihrer Fürsorge herangewachsen sind, verarbeiten diese zu einem Gericht und verspeisen dieses gemeinsam. Wir mahlen mit ihnen Getreide und backen aus dem Mehl Brot. So lernen die Kinder mit all ihren Sinnen wie verschiedene Lebensmittel wachsen, hergestellt und verarbeitet werden. Um alle Ereignisse der Natur in jeder Jahreszeit wahrzunehmen, gehen wir auf die Suche nach offensichtlichen und versteckten Spuren, welche uns erkennen lassen, wenn eine neue Jahreszeit kommt oder geht, zum Beispiel Schnee, herab fallende Blätter, Verhalten der Tiere, Regen, typische Farben, Hitze, Geruch der Erde im Frühling oder Herbst usw. Diese Spuren nehmen wir mit den Augen, den Händen, den Füßen, den Ohren und der Nase wahr. Wir beobachten Kriech- und Krabbeltiere, wie zum Beispiel Bienen, Ameisen, Käfer oder Spinnen und lernen, die Lebewesen zu respektieren, zu achten und zu schätzen. Außerdem lernen wir das Verhalten verschiedener Tiere kennen, wie zum Beispiel der Vögel bei der „Piepshow“, in der wir beobachten können, wie sie ihre Nester bauen, Eier legen, diese ausbrüten und die Jungtiere aufziehen. Auf dem Ökowerkgelände leben verschiedene seltene Tiere, die teilweise vom Aussterben bedroht sind, unter anderem Wollschweine, Laufenten, Emder Gänse und Heidschnucken. Den Kindern wird durch den ständigen Kontakt zu den Tieren und Pflanzen und durch Sammeln von Müll in der Natur (Aktion saubere Stadt) bewusst, wie sich ihr eigenes Verhalten nachhaltig auf den Lebensraum von Mensch, Pflanze und Tier auswirkt. Neben den gezielten Angeboten gehen wir täglich nach draußen, um mit der Natur in Kontakt zu treten, in der die Kinder eigene Spielideen entwickeln und somit selbst Erfahrungen sammeln. Die Kinder kommen oft auf Ideen und Lösungen, die sogar die Erwachsenen überraschen. Durch die Erlebnispädagogik im Freien wird das Spielen spannend und erfordert mehr Kreativität und Absprachen, um Lösungen zu finden. Um ein gemeinsames Spiel zum Beispiel mit Stöcken zu gestalten, müssen sich die Kinder miteinander absprechen, sich gegenseitig unterstützen und auch Konflikte lösen. Sie erweitern außerdem ihre eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten durch Bewegungserfahrungen in der Natur. Die Natur bietet den Kindern besondere Herausforderungen, die eine andere Ernsthaftigkeit in das Spiel bringt. Das Erleben und Handeln ist echt, da es real und nicht nachgestellt ist. Diese Ernsthaftigkeit lässt die Wertschätzung der Kinder gegenüber der Natur, dem gemeinsamen Miteinander (Wir-Gefühl) und der eigenen Leistung wachsen. Für umweltpädagogische Angebote steht den pädagogischen Mitarbeiterinnen fachkundige Unterstützung durch das Team des Ökowerks zur Verfügung. Solche Angebote sind z. B. das Kennenlernen und die Verarbeitung von Kräutern, Brot backen am offenen Feuer, nach Absprache die Tiere füttern, der Wasserlauf, der Barfusserlebnispfad, die Herstellung von Apfelsaft, die Waldpädagogik, das Ausleihen entsprechender Materialien (Mikroskope, Sachbücher, Getreidemühle …) Naturmaterialien sollen wertvolle Alternativen zu gekauftem und vorgefertigtem Spielzeug sein, welche die Kreativität und den Forschungsdrang der Kinder fördern. Die Kinder lernen umweltbewusstes Handeln bei der Mülltrennung und der Müllvermeidung (zum Beispiel beim Kompostieren von Pflanzenresten). Dazu gehört respektvoller und bewusster Umgang mit den vorhandenen Materialien. Ziel ist es, materielles Konsumverhalten zu vermeiden.
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